Vor einigen Wochen berichtete das Feuerwehr Weblog schon einmal über ein automatisches Notrufsystem in PKW namens eCall. Laut Golem.de haben sich nun die Europäische Kommission und die Automobilindustrie darauf verständigt, eCall ab 2010 in allen Neuwagen zu installieren.
eCall soll die Zahl der Verkehrstoten reduzieren, indem ein mit dem Airbag verbundener Sensor bei einem Unfall eine Verbindung zur nächsten Rettungsleitstelle aufbaut, und so schneller und zielgerichteter Hilfe gerufen werden kann.
Andererseits gibt es Befürchtungen, dass durch den automatischen Verbindungsaufbau die Leitstelle zur Leidstelle wird. Denn nicht bei jedem Unfall bzw. ausgelöstem Airbag ist professionelle Hilfe unmittelbar notwendig. Im schlimmsten Fall kann das System zu einer telefonischen Überlastung in der Leitstelle führen.
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Und die Einführung der technischen Voraussetzungen in den Neufahrzeugen (GPS-Empfänger, GSM-Modem o.ä.) wird wieder – wie bei den Mautdaten oder den vorratsgespeicherten Telekommunikationsdaten – Begehrlichkeiten der Strafverfolgungsbehörden und Geheimdienste wecken. Gegenteilige Beteuerungen sind – wie bei den Mautdaten – nichts wert („Niemand beabsichtigt eine Mauer zu bauen“).
Daß ohne solche Technik meine kalte Leiche im Auto am Baum erst am nächsten Tag gefunden wird, dieses Restrisiko wäre mir meine persönliche Freiheit in Zeiten der lückenlosen Bewegungsprofile wert.
Geschrieben von Matthias Mansfeld am